Die Hüftdysplasie oder Hüftgelenksdysplasie (HD) ist eine Fehlentwicklung des Hüftgelenks. Betroffen sind sämtliche Hunderassen, wobei großwüchsige Rassen das Krankheitsbild besonders häufig ausbilden. Der Deutsche Schäferhund ist wohl der bekannteste Vertreter dieser Krankheit. Auch bei Hauskatzen kann diese Krankheit auftreten, hier besonders unter Maine-Coon-Katzen.

Die HD ist zu großen Teilen genetisch bedingt. Aber auch falsche Ernährung und Haltung können die Entstehung bzw. das Fortschreiten der Krankheit begünstigen.


Symptome/Diagnostik

Die Ausprägung klinischer Symptome einer HD variiert in Abhängigkeit vom Alter bzw. Stadium der Krankheit. Bei relativ jungen Tieren, im Alter von einem halben bis einem Jahr, kommt es zur Schmerzhaftigkeit, weil der Oberschenkelkopf in der Hüftgelenkspfanne (Acetabulum) nur ungenügenden Halt findet und durch seine abnorme Beweglichkeit schmerzregistrierende Nervenfasern der Knochenhaut des Pfannenrandes gereizt werden. Ältere Tiere bilden Schmerzhaftigkeiten eher infolge fortschreitender degenerativer Veränderungen (Arthrosen) des Hüftgelenkes aus.

Eine beginnende HD äußert sich in zunehmenden Schmerzen bei Spaziergängen, der Hund will nicht mehr weit laufen, setzt sich öfter hin, schreit beim Spielen ab und zu auf und zeigt einen instabilen Gang. Beim Vorführen der Hintergliedmaße wird das Becken in Richtung der vorgeführten Gliedmaße seitwärts bewegt (LSÜ-twist). Bei Bewegungen des Gelenkes kann ein hörbares Knacken, Klicken oder Knirschen des Gelenks auftreten. Bei Feststellung eines der Symptome ist der sofortige Gang zum Tierarzt ratsam.

Hüftgelengsdysplasie Norberg-WinkelEine zuverlässige Möglichkeit zum Erkennen des Schweregrades der Erkrankung bildet die Röntgenuntersuchung. Da bei dieser die Gelenke überstreckt werden müssen, was beim Vorliegen einer HD starke Schmerzen verursacht, wird sie unter einer Kurznarkose durchgeführt. Voraussetzung für eine aussagekräftige Diagnose ist die exakte Positionierung des untersuchten Tieres in Rückenlage mit gestreckten, parallel gelagerten Oberschenkeln und orthograd zum Strahlengang eingedrehten Kniescheiben. Zusätzliche Aufnahmen können in "Froschhaltung" der Oberschenkel oder im seitlichen (latero-lateralen) Strahlengang erfolgen.

Ein wesentliches Auswertungskriterium ist der „Norberg-Winkel“. Er ist als der Winkel definiert, der zwischen dem Zentrum des Oberschenkelkopfes und dem vorderen Pfannenrand abgetragen wird. Bei einem HD-freien Tier sollte er mehr als 105° betragen.

Weitere Kriterien zur Beurteilung sind die Kongruenz von Oberschenkelkopf und Gelenkpfanne, die Weite des Gelenkspaltes, die Pfannenkontur, die Kontur des Oberschenkelkopfes sowie das Vorhandensein von Hinweisen auf arthrotische Prozesse wie walzenförmige Verdickungen des Oberschenkelhalses, Randwülste an der Gelenkpfanne, unter dem Knorpel befindliche Verdichtungen der Knochensubstanz im Pfannenbereich und die Einlagerung von Knochenmaterial am Ansatz der Gelenkkapsel (Morgan-Linie).

Die züchterische Auswertung von HD-Aufnahmen ist nur durch von den Rassezuchtverbänden zugelassene Gutachter möglich, an die der Tierarzt die Röntgenbilder einschickt.


ACHTUNG:
Briards reagieren sehr empfindlich auf Narkotika! Bitte den Tierarzt unbedingt darauf hinweisen, damit die Dosis entsprechend verringert wird bzw. einen Briard-erfahrenen Tierarzt aufsuchen!
  
Schweregrade

HD-A = HD-frei
In jeder Hinsicht unauffällige Gelenke, Norberg-Winkel 105° oder mehr. Manchmal noch A1 wenn der Pfannenrand den Oberschenkelknochen noch weiter umgreift.

HD-B = HD-Verdacht
Schenkelkopf oder Pfannendach sind leicht ungleichmäßig und der Norberg-Winkel beträgt 105° (oder mehr), oder Norberg-Winkel kleiner als 105° aber gleichförmiger Schenkelkopf und Pfannendach.

HD-C = Leichte HD
Oberschenkelkopf und Gelenkpfanne sind ungleichmäßig, Norberg-Winkel 100° oder kleiner. Eventuell leichte arthrotische Veränderungen.

HD-D = Mittlere HD
Oberschenkelkopf und Gelenkpfanne sind deutlich ungleichmäßig mit Teilverrenkungen. Norberg-Winkel größer 90°. Es kommt zu arthrotischen Veränderungen und/oder Veränderungen des Pfannenrandes.

HD-E = Schwere HD
Auffällige Veränderungen an den Hüftgelenken (beispielsweise Teilverrenkungen), Norberg-Winkel unter 90°, der Pfannenrand ist deutlich abgeflacht. Es kommt zu verschiedenen arthrotischen Veränderungen.

In den verschiedenen Ländern sind HD-Auswertungen nicht einheitlich. Ein HD-A in z.B. Frankreich bedeutet nicht gezwungenermaßen auch ein HD-A in beispielsweise Belgien!


Behandlung

Man kann HD nicht heilen, sondern nur das Auftreten klinischer Symptome und das Fortschreiten der Krankheit hinauszögern oder die Schmerzen reduzieren. Je häufiger der Hund bestimmte Bewegungsabläufe ausführt, desto schneller verschleißt die Hüfte. Zu diesen Bewegungen gehören vor allem jene, die die Gelenke besonders stauchen, wie Treppenlaufen, Springen auf harten Untergründen und ähnliche. Man kann dem Hund mit frühzeitigem Erkennen und richtigem Umgang mit der Krankheit ein normales Leben ermöglichen.

Es gibt folgende Behandlungsmöglichkeiten:

  • Medikamentöse Therapie mit entzündungshemmenden und schmerzstillenden Medikamenten (Antiphlogistika) 
  • PIN-Operation: Durchtrennung oder Entfernung des Musculus pectineus sowie Umschneiden des Gelenkkapselrandes zur Unterbindung der schmerzleitenden Nervenfasern. Dies ist eine sehr effektive Schmerztherapie, deren Wirkung mehrere Jahre anhält. 
  • Osteotomie des Beckens: Dazu werden alle drei Beckenknochen (Darmbein, Sitzbein und Schambein) durchtrennt, das Becken etwas zur Seite gekippt und die Knochen anschließend wieder durch Osteosynthese verbunden. Ziel ist es, dass der Oberschenkelkopf wieder besser zur Hüftgelenkspfanne steht. Diese Operation ist aufwändig und nur bei jungen Hunden anzuraten, bei denen noch keine sichtbaren Veränderungen an der Gestalt des Femurkopfs im Sinne einer beginnenden Arthrose bestehen. 
  • Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenkes
  • Femurkopfresektion: Dabei wird der Gelenkkopf des Oberschenkelknochens (Caput ossis femoris) entfernt, worauf sich eine bindegewebige Verbindung zwischen Becken und Oberschenkelknochen entwickelt. Verbunden mit intensiver Physiotherapie bietet diese Methode gute Chancen, ein schmerzfreies Leben zu führen. Häufig bleibt durch diese Behandlungsmethode jedoch eine dauerhafte Funktionsstörung zurück.
  • Einsetzen von einem oder mehreren Goldstiften in die Muskulatur an Akupunkturpunkten. Die Goldstifte verbleiben in der Muskulatur.


Vorbeugung

Eine Verhinderung des Fortschreitens kann durch richtige Ernährung und nicht zu viel Sport - vor allem durch wenig Belastung und das Vermeiden von Stauchen und Überdehnen des Hüftgelenkes- erreicht werden. Eine Physiotherapie kann durch den gezielten Aufbau der Becken- und Oberschenkelmuskulatur das Hüftgelenk entlasten. Die Zugabe von knorpelaufbauenden Zusatzfuttermitteln ist ebenfalls möglich.

Zur Vermeidung der Weitervererbung der Fehlbildung ist bei den meisten Hundezuchtverbänden eine Bescheinigung der HD-Freiheit zur Zuchtzulassung erforderlich. Aber auch die Paarung aus HD-freien Elterntieren bietet keine Garantie, dass die Nachkommen HD-frei sind.


Quelle: http://de.wikipedia.org

 

Leishmaniose

Die Leishmaniose (engl. Leishmaniasis) ist eine weltweit bei Mensch und Tier vorkommende Infektionskrankheit, die durch Parasiten hervorgerufen wird. Die Übertragung erfolgt durch die Weibchen der nachtaktiven Sand- oder Schmetterlingsmücken.

2007-07-02_19-38-03_Sandfly2.jpgLeishmaniose kommt im Bereich der Haustiere bevorzugt beim Hund vor, aber auch Katzen, Nager, Rinder und Pferde können an Leishmaniose erkranken. Der Verlauf bei Hunden ist meist tödlich, im Unterschied dazu ist Leishmaniose beim Menschen heilbar.

Wenn eine Sand- oder Schmetterlingsmücke gestochen hat, bleibt die winzige Hautverletzung meist unbemerkt. Die äußere Verletzung heilt rasch ab, doch im Hund vermehren sich die Leishmanien und breiten sich in den inneren Organen aus.
Direkte Übertragungen Tier zu Tier oder Tier zu Mensch wurden bisher nicht nachgewiesen. Allerdings gibt es einige ungeklärte Fälle, u. a. in Amerika, wo bislang nicht klar ist, WIE sich Hunde infiziert haben, ohne in einem Endemiegebiet gewesen zu sein.
Durch Hundebisse kann Leishmaniose nicht übertragen werden, da im Speichel keine Leishmanien vorhanden sind. Auch über die Luft, Tröpfcheninfektion oder Körperausscheidungen wie Kot und Urin ist keine Übertragung möglich. Eine Übertragung beim Deckakt wäre theoretisch möglich, z. B. infolge der Ausscheidungen der Hündin. Untersuchungen liegen hierzu noch nicht vor.

Nicht jeder Hund, der durch einen Stich der Sandmücke mit Leishmanien infiziert wird, erkrankt auch tatsächlich. Ob die Leishmaniose ausbricht, hängt vom Immunsystem des Tieres ab. Warum bei einem die Leishmaniose ausbricht, bei einem anderen nicht, warum in einem Fall das preiswerte Allopurinol ausreicht, um die Krankheit zu unterdrücken, in einem anderen erst eine wesentlich aufwendigere Behandlung (Antimonpräparate, Miltefosin) zum Erfolg führt, wissen die Ärzte nicht. Jeder Hund setzt sich auf seine Weise mit der Krankheit auseinander. Besonders in den Ländern, in denen die Leishmaniose heimisch ist, scheinen Hunde eine gewisse Immunität gegen die Krankheit zu entwickeln. Es gibt deutlich mehr infizierte als erkrankte Tiere.


  

Wo kommt Leishmaniose vor?

Besonders häufig tritt die Leishmaniose neben andern Ländern in Lateinamerika, in allen mediterranen Ländern, wie Portugal, Spanien, Frankreich, Italien, Malta, Griechenland, Ex-Jugoslawien, Türkei, Israel, Ägypten, Lybien, Tunesien, Algerien und Marokko auf, vermutlich aber auch in Süd-Deutschland und sogar in Österreich. Ebenso wurden mit Leishmaniose infizierte Sandmücken in der Schweiz und in Belgien nachgewiesen. Die theoretische Verbreitungsgrenze stellt die 10°C-Jahresisotherme dar. Die tatsächliche nördliche Verbreitungsgrenze ist derzeit in Europa unklar, jedoch existiert ein gesicherter Sandmückennachweis von der Insel Jersey (Kanalinsel, England).


  

Welche Symptome sind die häufigsten?

Leishmanien können nahezu alle Organsysteme des Körpers befallen – demzufolge kann sie die Krankheit sehr vielfältig darstellen. Meist zeigen sie aber die ersten Symptome in einer Störung der Haut.

  • Symmetrischer Haarverlust und Schuppenbildung bzw. die typische „Brillenbildung“: mit 60% der Fälle häufigstes Krankheitsbild, das vorwiegend Tiere mit intaktem Immunsystem entwickeln; beginnend am Kopf verbreitet sich die Erkrankung am gesamten restlichen Körper. Ein spezifischeres Symptom meist begleitet von eben angesprochener Schuppenbildung ist das 'Ausfransen der Ohren', also leichtes und mehrfaches Einreißen der Ohrränder.
  • Hautgeschwüre oder Veränderungen wie Schuppen- und Schorfbildung über Knochenvorsprüngen, an Schwanzspitze und Ohren und im Haut-Schleimhaut-Übergang, außerdem zwischen den Ballen und an den Gelenken: betrifft 20% der befallenen Tiere und deutet auf eine geschwächte Immunabwehr hin. 
  • Knötchenbildung in der Haut: in die Haut eingewanderte Makrophagen führen zur Ausbildung der Knötchen; weitere Abwehrzellen sind nur geringfügig beteiligt. Die Erkrankung tritt bei etwa 12% der Patienten auf und weist auf eine ungenügende Immunabwehr hin. 
  • Generalisierte Hautdegeneration mit Pustelbildung im Bereich des Körperstammes: Mit 4% die seltenste Form. Die Pusteln sind mit einer nichteitrigen Flüssigkeit und einigen Parasiten gefüllt. 
  • Neben den beschrieben Störungen kann die Haut weitere Symptome wie übermäßige Verhornung, Krallenverkrümmung, Nagelbettentzündung und Pigmentverlust im Nasen-Maulbereich ausbilden. Auch die Schleimhäute können betroffen sein.
  • Weitere, sehr unspezifische Symptome einer klinischen Leishmaniosemanifestation können auch Durchfall, Lahmheit, sowie allgemeine Trägheit und Appetitlosigkeit begleitet von schleichendem Gewichtsverlust sein.
  • Bei einigen Fällen fällt eine Verkümmerung der Gesichtsmuskulatur auf. Schaut man dem Hund von vorn über die Augen auf den Kopf, oder streicht man über die Kopfmuskulatur, so fällt eine Ungleichheit der beiden großen Kopfmuskeln auf.
  • Es sind meist einige oder mehrere Lymphknoten angeschwollen. Der Lymphonodus poplitheus (Kniekehllymphknoten) ist häufig gut tastbar vergrössert.
  • Verschiedenste Augenläsionen. Die Häufigste ist die Blephartitis (Entzündung der Augenlider) in Zusammenhang mit Facial dermatitis (Hautläsionen im Gesicht). Häufig beobachtet man auch bilaterale Keratoconjunctivitis (Entzündung von Hornhaut und Bindehaut in beiden Augen gleichzeitig). Bei einigen Hunden kann man auch bilaterale Uveitis (Entzündung der inneren Augenstrukturen, Iris, in beiden Augen gleichzeitig) beobachten, häufig assoziiert mit einem Corneal Oedema (Hornhautödem) und der Gestaltung einer Synechiae (Verklebung der Iris mit der Netzhaut oder der Linse). Letztlich können Granulome (Entzündungsherde, die zu einer Ansammlung von bestimmten Zellen führen) die Folge einer schweren Uveitis sein.
  • Etwa 5 - 10% der Leishmaniose-infizierten Hunde leiden unter Nasenbluten. Besonders häufig sind Schäferhunde, bzw. deren Mischlinge betroffen.
  • Im Blutbild ist häufig ein niedriger Hämatokrit (prozentualer Anteil an Erythrozyten) und Hämoglobin-Anteil auffällig.
  • Neben der Erkrankung der Haut sind häufig gleichfalls die inneren Organe betroffen (viszerale Leishmaniose). Je nach Organbeteiligung ist die Ausbildung von Leberentzündungen, Darmentzündungen, Nierenversagen, Blutgefäßentzündungen, Knochenmarkentzündungen, Gelenkentzündungen, Nervenentzündungen und Muskelentzündungen möglich.

Infolge des sich ausgesprochen vielfältig darstellenden Krankheitsbildes kann die Diagnosefindung schwierig sein, zumal die Krankheit in den meisten Teilen Deutschlands nicht endemisch ist und daher oft nicht zur Routinediagnostik gehört. Daneben gibt es keinen absolut zuverlässigen Test für die Krankheit.

Die Anzeichen können einzeln oder in unterschiedlicher Kombination auftreten, sind aber kein eindeutiger Hinweis auf die Leishmaniose, weil sie auch bei anderen Krankheiten vorkommen können. Mit zunehmender Information wächst meist eher die Unsicherheit des Hundebesitzers.

Hier nochmals die wichtigsten und zugleich häufigsten Symptome:

  • Hautveränderungen wie Schuppen und Schorfbildung, vor allem an der Nase und an den Ohrrändern, außerdem zwischen den Ballen und an den Gelenken
  • die typische „Brillenbildung“, kahle Stellen um die Augen herum
  • Haarverlust an den Beinen bis hin zur völligen Kahlheit
  • Apathie, Abgeschlagenheit
  • Gewichtsverlust, Appetitmangel
  • schwere Durchfälle und Erbrechen
  • Bindehautentzündungen, Hornhautentzündungen
  • verstärktes Krallenwachstum
  • Nasenbluten
  • Fieber
  • Gelenkschmerzen mit Lahmheiten
  • Geschwollene Lymphknoten

  

Wie können diese vielfältigen Symtome richtig diagnostiziert werden?

Da die Inkubationszeit wenige Monate bis 7 Jahre betragen kann, sollte bei der Erhebung der Anamnese bei Auslandsaufenthalt immer an eine Leishmaniose gedacht werden!

In der Regel wird Leishmaniose mit einem Bluttest nachgewiesen. Hierzu wird überprüft, ob Antikörper im Blut des Tieres vorhanden sind.
Gemessen wird der sogenannte Titer (Konzentrationsangabe von Antikörpern im Blut) – ein Begriff aus der Labormedizin. Zur Titer-Bestimmung verdünnt man das Blut und prüft, ob sich die Antikörper noch nachweisen lassen. Der letzte Verdünnungswert ist dann der angegebene Titer. Ein hoher Titer (Verhältnis 1:2.000) deutet auf eine stark Infizierung hin: Der Körper setzt sich massiv mit der Krankheit auseinander. Ein sehr niedriger Titer (Verhältnis 1:32) zum Beispiel wird oft noch als „dubios“ bezeichnet: Es ist fraglich, ob das Tier tatsächlich infiziert ist. Allerdings gibt es keine einheitlichen Werte: Jedes Labor benutzt ein eigenes System, sodass Werte verschiedener Institute nicht verglichen werden können. Die Antikörperkontrolle ist auch Anzeiger für den Therapieerfolg.

Alternativ gibt es auch eine direkte Nachweismethode: Hierzu werden Lymphknoten- oder Knochenmarkspunktate entnommen. Der Nachweis ist aber schmerzhafter für das Tier, aufwendiger und deutlich teurer. Daher wird sie nur vereinzelt von Tierärzten angeboten.


  

Therapiemöglichkeiten/Heilung

Meist ist eine vollständige Heilung der Erkrankung nicht möglich. Die therapeutischen Ansätze konzentrieren sich daher neben der Erregerelimination vor allem auf eine Stärkung der körpereigenen zellulären Abwehr.

N-Methylglucamin-Antimonat (Handelsname Glucantim®) gilt derzeit als Mittel der Wahl in der Behandlung der Leishmaniose. Durch das Medikament werden im Parasiten ablaufende Glykolyse- und Fettsäureabbauvorgänge gehemmt. Die abgestorbenen Leishmanien stimulieren ihrerseits die zelluläre Abwehr. Das Medikament wird nicht im Darm resorbiert und wird daher per Injektion an 20 bis 30 aufeinanderfolgenden Tagen verabreicht. Als Nebenwirkungen sind schmerzhafte Schwellungen im Bereich der Injektion beschrieben, außerdem kann des zur Ausbildung von Magen-Darm-Beschwerden kommen.
Miltefosin wurde erst kürzlich entdeckt und hat sich in Studien als wirksam gegen Leishmanien gezeigt.
Der aus der Therapie der Gicht bekannte Wirkstoff Allopurinol hemmt die Synthese von Purinen im Wirtsorganisus. Da Leishmanien nicht in der Lage sind, diese Purine selbst herzustellen und daher auf eine Versorgung über den Wirt angewiesen sind, werden sie in ihrer Entwicklung gehemmt. Die Verabreichung erfolgt oral und wird meist mit einem anderen Medikament kombiniert, da Allopurinol lediglich parasitostatisch wirkt.
Bei Auftreten von Resistenzen gegen eine Kombinationstherapie oder einen der oben genannten Wirkstoffe besteht die Möglichkeit des Einsatzes der Antibiotika Amphotericin B oder Aminosidin.
Zur Stärkung der körpereigenen Abwehr kann der Einsatz von rekombinatem Interferon eine therapeutische Option sein, da hierbei die Differenzierung von Lymphozyten zu T1-Helferzellen gefördert wird.

Aufgrund der z.T. massiven Nebenwirkungen verschiedener Therapeutika stellt sich meist die Frage, welches Medikament überhaupt eingesetzt werden kann. Weiterhin ist derzeit auffällig, dass gute Therapieerfolge, die in einem Land mit einem Medikament erzielt wurden, nicht unbedingt gleiche Erfolge in anderen Regionen zeigen. So sind gute Erfolge bei der Behandlung einer Leishmania infantum MON-1 Infektion mit Allopurinol und Levamisole bei Hunden aus Nord-Griechenland bekannt, bei Hunden, die sich in Süd-Spanien infiziert haben, liegt die Erfolgsquote lange nicht so hoch - in Süd-Spanien haben wir es mit anderen L. infantum-Stämmen zu tun, als in Griechenland. Aus Süd-Frankreich wird sogar berichtet, dass Leishmanien regional eine Resistenz gegen Glucantime® gebildet haben. Die Zukunft wird vermutlich darin liegen, dass verschiedene Leishmania-Arten und -Stämme auch unterschiedlich, und damit spezifischer therapiert werden können. Daher ist derzeit im Falle einer Leishmaniose-Therapie zu raten, möglichst diejenige (Kombinations-) Therapie für einen Importhund zu übernehmen, die an dessen Ursprungsort mit Erfolg eingesetzt wird.


  

Impfung?

Derzeit gibt es leider keinen Impfstoff gegen Leishmaniose. MOLOGEN hat bereits 2004 erfolgreich eine Studie zur vorbeugenden Impfung gegen Leishmaniose bei Hunden durchgeführt. Im Jahr 2006 wurde der MIDGE-basierte Impfstoff zur weiteren Entwicklung an ein führendes US-amerikanisches Pharmaunternehmen auslizenziert. Bleibt zu hoffen, dass bald ein zu 100%iger Schutz für unsere Wuschel verfügbar ist!


  

Wie kann ich meinen Hund vor einer Infektion schützen?
Prophylaxe

Ein wesentlicher Bestandteil der Bekämpfung der Leishmaniose ist die Prophylaxe einer Infektion. Der klassische Weg ist hierbei, den Überträger vom Stich am Wirt abzuhalten (Repellenswirkung). Gute Erfolge werden hierbei mit Pyrethroiden wie Permethrin oder Deltamethrin erzielt. Daneben existiert (nicht in Deutschland und Österreich) die Möglichkeit einer Impfung, welche in Form einer transmission blocking vaccine wirken soll.
Der einzige Schutz vor Leishmaniose besteht in der Abwehr der Sandfliege, z.B. durch Anlegen eines Scalibor®-Halsbandes. Auch Importhunden sollte aus Sicherheitsgründen ein Scalibor® Protectorband angelegt werden.
Das Scalibor® Protectorband schützt durch seinen Wirkstoff Deltamethrin Hunde zuverlässig vor Zecken und den Stichen der Sandmücke oder Schmetterlingsmücke (Phlebotomus perniciosus). Es wirkt zuverlässig die ganze Urlaubssaison hindurch, sogar länger. Dank dem Scalibor® Protectorband ist Ihr Hund bis zu 6 Monaten zuverlässig gegen Zecken und Sand- oder Schmetterlingsmücken sowie vor den durch diese Parasiten übertragenen Krankheiten wie Babesiose, Ehrlichiose, Borreliose, FSME und Leishmaniose geschützt. Das Halsband kann auch bei trächtigen und säugenden Hündinnen angewendet werden.
Da das ProtectorBand seine volle Wirkung erst nach ein paar Tagen entwickelt, kann mit dem Deltamethrin-Shampoo ein Sofortschutz erzielt werden. Das Shampoo schützt zudem während 2 Wochen vor Neubefall.

Weitere Vorsichtsmaßnahmen

Die weiblichen Sandmücken fliegen auf ihrer Suche nach Blut relativ genau von einer Stunde nach Sonnenuntergang bis eine Stunde vor Sonnenaufgang, sie sind also streng nachtaktiv. Eine Ausnahme stellen lediglich Höhlen dar. Lassen Sie Ihren Hund also zwischen Mai und Oktober in den Leishmaniose-Gebieten von Sonnenuntergang bis zum Morgengrauen im Haus. Sandmücken sind aufgrund ihrer kleinen Größe sehr windempfindlich, fliegen daher bei Wind nicht, und fehlen in direkter Küstenregion (also am Strand). Ab der zweiten oder dritten Häuserzeile vom Strand entfernt sind Sandmücken aber zu finden. Die Flughöhe beträgt selten mehr als zwei Meter, weshalb Sandmücken in (Ferien-) Wohnungen ab dem 2. Stockwerk nicht mehr zu erwarten sind. Sandmücken orientieren sich nachts optisch. Sandmücken haben gemessen an ihrer Gesamtgröße, sehr große Augen. Sandmücken reagieren auf Licht im Wellenbereich gelb-orange. Diese Wellenlängen werden von herkömmlichen Glühbirnen erzeugt. Dieses künstliche Anlocken lässt sich einfach vermeiden, indem herkömmliche Glühbirnen durch Energiesparlampen, Neonlampen oder Quarzlampen ausgetauscht werden.
Im Gegensatz zu anderen Stechmücken fliegen Sandmücken ihr Opfer nur dann an, wenn dieses schläft. Der Grund hierfür ist, daß Sandmücken 2-5 Minuten zum Blutsaugen benötigen, darüberhinaus ist der Stich schmerzhaft. Fliegen Sandmücken einen schlafenden (erwachsenen) Hund an, so landen diese meist auf dem Hunderücken, und laufen dann gegen den Haarstrich Richtung Kopf, dann die Stirn und Schnauze herunter und stechen in den unbehaarten Nasenansatz, gelegentlich stechen die Mücken auch in die Augenlider. Bei Welpen und Junghunden erreichen diese Mücken auch die Bauchseite oder Genitalien - dieses Stechverhalten ist bei prophylaktischen Schutzmaßnahmen zu beachten.
Der höchste Prozentsatz infizierter Sandmücken ist Mitte August - Ende September zu erwarten. Während der Sandmückenflugzeit sollen Hunde nicht im Freien schlafen, auch nicht im PKW. Mit dem ersten Auftreten von Sandmücken ist dann zu rechnen, wenn die niedrigste Nachttemperatur drei Nächte in Folge 20°C erreicht, dies ist in Europa etwa Mitte Mai bis Ende Oktober (bei äußerst warmer Witterung können Sandmücken auch im Winter kurz auftreten.


ACHTUNG: Derzeit existiert kein 100%iger Schutz gegen Leishmaniose!

  
Quellen/weiterführende Informationen:

Viele Ausstellungsneulinge wundern sich, was denn nun all diese verschiedenen Abkürzungen bedeuten. Hier sind die wichtigsten Abkürzugen und Titel.


  • Babyklasse: 3-6 Monate
  • Jüngstenklasse: 6-9 Monate

Die Bewertungen für diese beiden Klassen können sein:

  • VV: Vielversprechend
  • V: Versprechend
  • NE: Nicht entsprechend

Auf einer Clubschau wird hier meist noch das "schönste Baby" oder "schönster Jüngster" platziert.


  • Jugendklasse: 9-18 Monate
  • Zwischenklasse: 15-24 Monate
  • Offene Klasse: ab 15 Monate
  • Championklasse: mit Championtitel
  • Veteranenklasse: ab 7 Jahre

Die Bewertungen für diese Klassen können sein:

  • V: Vorzüglich
  • SG: Sehr gut
  • G: Gut
  • Gen: Genügend
  • NG: Nicht genügend
  • o.B.: ohne Bewertung

Die besten vier Hunde einer Klasse mit „Vorzüglich“ bzw. „Sehr gut“ werden durch den Richter gereiht. Sind in einer Klasse vier (oder mehr) Hunde mit „V“ bewertet worden, so sieht die Reihung folgendermaßen aus: V1, V2, V3, V4. Bei weniger als vier mit „V“ bewerteten Hunden, kann die Reihung wie folgt aussehen: V1, V2, SG3, SG4. Wurde kein „V“ vergeben, ist eine Reihung beginnend mit SG1 möglich.

In den oben genannten Klassen werden folgende Titel vergeben:

  • V1 JB: Vorzüglich, 1. Platz, Jugendbeste(r)
  • CAC: Anwartschaft auf den Nationalen Champion
  • CACA: Anwartschaft auf den Österreichischen Champion
  • CACIB: Anwartschaft auf den Internationalen Champion
  • BH/BR: Beste Hündin/Bester Rüde
  • BOB: Best of Breed (Rassebester)
  • BOS: Best opposite Sex (bezeichnet den Hund des bei der Wahl zum BOB unterlegen Geschlechtes)
  • BOG: Best of Group (Gruppenbeste/r = Bester der entsprechenden FCI-Gruppe)
  • BIS: Best in Show (Ausstellungsbest/r = Bester Hund der gesamten Ausstellung, ausgewählt aus allen BOG-Hunden)

Ein Titel (z.B. Jugendbester oder CACA) wird vom Richter an den mit V1 bewerteten Hund vergeben. Die Bewertung eines Hundes mit V1 bedeutet nicht automatisch, dass dieser Hund den Titel erhält. Die Entscheidung liegt beim Richter.


JB - Jugendbeste/r 

Der Titel "Jugendbeste/r" kann an den mit V1 (Vorzüglich, 1. Platz) bewerteten Hund vergeben werden. Der Titel ÖJCH ("Österreichischer Jugendchampion") wird dem Hund zuerkannt, der 3 x auf einer österreichischen Ausstellung (mit mind. CACA-Vergabe) unter 2 verschiedenen Richtern den Titel "JB" erhielt, bzw. 2 Mal den Titel "JB" erhalten hat und einmal bis zum Alter von 24 Monaten ein CACA in der Offenen oder Zwischenklasse errungen hat. Dieser Titel berechtigt nicht zum Start in der Championklasse.


CACA - Certificat d’ Aptitude au Championat d’ Autriche de Beauté

Bei Internationalen und Nationalen Ausstellungen (NHA, unter dem Schutz des ÖKV) kann auch die "Anwartschaft auf das Nat. Championat" (CACA) vom Richter an den mit V1 bewerteten Hund sowohl in der Zwischen- Offenen und Championklasse vergeben werden. Der Titel "ÖCH" (Österreichischer Champion) wird dem Hund zuerkannt, der auf 4 Ausstellungen, davon mindestens 2 Internationalen und 3 verschiednen Richtern in Österreich das CACA erworben hat. Zwischen der 1. und der letzten Zuerkennung muss mindestens 1 Jahr liegen. Bestätigte ÖCH müssen in der Championklasse starten.

Ein Briard erhält den Titel ÖCH, wenn er mind. 3 x in der Gebrauchshundeklasse (mit FCI-Gebrauchshundezertifikat) oder 6 x in der Offenen Klasse ein CACA erlaufen hat.


CACIB - Certificat d’ Aptitude au Championat International de Beauté 

Bei Internationalen Ausstellungen (IHA, unter dem Schutz des Dachverbandes FCI) wird auch die "Anwartschaft auf das Internationale Championat" (CACIB) ausgeschrieben. Die Gewinner eines CACA der Zwischen-, Offenen und Championklasse konkurrieren gemeinsam, nach Rüden und Hündinnen getrennt. Für die Erlangung des Titels "Internationaler Champion" (CIB) gelten die von der FCI aufgestellten Bedingungen, derzeit 3 Generationen, 4 Anwartschaften in 3 verschiedenen Ländern unter 3 verschiedenen Richtern und mindestens 1 Jahr und 1 Tag dazwischen.

Der Briard benötigt zusätzlich eine IPO- oder ÖPO-Prüfung.


Veteranenbester

Der Titel "Veteranenbester" kann nur an den mit V1 bewerteten Hund in der Veteranenklasse (sowohl Rüden als auch Hündinnen) vergeben werden. Der Titel "Österreichischer Veteranenchampion" ist vom ÖKV auf Antrag des Eigentümers dem Hund zuerkannt, der 3 Mal bei einer Österreichischen Ausstellung mit mindestens CACA-Vergabe die höchste Bewertung erhielt, also Sieger seiner Klasse wurde. Der Titel "Österr. Veteranenchampion" berechtigt nicht zur Meldung in der Championklasse.


BOB - Best of Breed

Vergabe:

Auf Nationalen Ausstellungen aus den CAC-Hunden, den V1-Hunden der Veteranenklasse und den Jugendbesten.
Auf Internationalen Ausstellungen aus den CACIB-Hunden, den V1-Hunden der Veteranenklasse und den Jugendbesten.

(ÖKV-Ausstellungsordnung)


BIS - Best in Show

Ausstellungsbester Hund, das ist der beste Rüde oder die beste Hündin der Show, bei Ausstellungen für alle Hunderassen ausgewählt unter den Gruppengewinnern. Rüde oder Hündin, die Rassebeste wurden, konkurrieren zunächst in der Rassegruppe, zu der die jeweilige Rasse gehört. Danach konkurrieren die Gruppengewinner in einem zusätzlichen Wettbewerb, dessen Gewinner Best in Show ist.


 

DSC07119.jpg
Imp "Paris" Dalido
IHA Oberwart 2007: V1, CAC, CACIB, BOB

Diese Leckerlies eignen sich super für's Clicker-Training! Natürlich sollten hierfür die Drops wirklich mundgerecht sein - also eher klein!

Mal was vegetarisches - ganz ohne Fleisch und ohne Fisch, trotzdem lecker!

Super schnell in der Zubereitung und super lecker!

Unsere Spezialität! Schmecken den Wuschel hervorragend. Nachteil: sind meist ratzfatz aufgegessen! ;o)